Leo ist ein 3 Jahre alter, kastrierter Labrador-Rüde. Er wohnt seit September 2021 bei Frau Schumacher und wächst dort auch mit einem Grundschulkind im Haushalt auf. Er zeichnet sich durch ein freundliches, weltoffenes und entspanntes Wesen aus.
Leo hat zusammen mit Frau Schumacher die zehnmonatige Schulhundausbildung absolviert und im Juni 2023 erfolgreich abgeschlossen. Die Ausbildung erfolgte nach den Standards des Qualitätsnetzwerks Schulhunde e.V..
Grundsätzliche Organisation
- Der Umgang mit dem Hund ist freiwillig.
- Wir nehmen jederzeit Rücksicht auf Kinder mit Angst vor Hunden oder Allergien.
- Auf den Gängen und dem Rest des Schulgeländes ist Leo stets angeleint. Er darf sich nur im Klassenzimmer in der Regel frei bewegen.
- Wenn Leo anwesend ist, machen Schilder im Schulhaus und an der Klassenzimmertüre darauf aufmerksam.
Sicherheit
- Im Klassenzimmer steht eine verschließbare Box, sodass Leo auch gesichert werden kann, falls das in besonderen Situationen nötig sein sollte (bspw. im Fall von Verletzungen oder plötzlichen Erkrankungen der Kinder).
- Die Kinder sind nicht allein mit Leo im Klassenzimmer.
- Es besteht ein Hygienekonzept. Alle Kontaktflächen und das Hundezubehör werden in regelmäßigen Abständen fachgemäß gereinigt.
- Leo wird alle drei Monate tierärztlich untersucht. Er wird turnusmäßig geimpft und erhält eine Prophylaxe gegen Parasiten.
- Es besteht eine Tierhalterhaftpflicht. Die Tätigkeit als Schulhund wird darin explizit eingeschlossen.
Welchen Nutzen hat die Anwesenheit eines Hundes im Unterricht?
Hunde haben auf den Menschen nachweislich eine beruhigende Wirkung. Das Wohlfühlhormon Oxytocin wird ausgeschüttet und das Stresshormon Cortisol wird reduziert, der Blutdruck sinkt. So erleben auch die Kinder den Schulvormittag entspannter, wenn ein Hund im Unterricht anwesend ist.
Die empfindlicheren Ohren des Hundes sind für Kinder ein nachvollziehbarer Grund, warum man die eigene Lautstärke reduzieren sollte. Ein ruhigeres Lernumfeld wirkt sich in der Folge auch positiv auf die Konzentration und den Lernerfolg aus.
Äußerlichkeiten wie Kleidung, sozialer Status, aber auch schulische Leistungen, Herkunft oder Einschränkungen beeinflussen Hunde nicht in ihrem Auftreten gegenüber Menschen. Kinder werden so gestärkt und lernen auch, dass es nicht nur im Umgang mit Hunden auf andere Werte ankommt: Kommunikation, Zuwendung, Geduld und Aufmerksamkeit.
Gerade auch ruhige, schüchterne Kinder profitieren vom Umgang mit Hunden. Einem großen Tier Signale zu geben wie “Sitz” oder “Pfote” erfordert mitunter etwas Mut. Wenn das Tier dieser Aufforderung nachkommt, fördert dies das Selbstbewusstsein der Kinder.
Noch vor dem ersten Kontakt mit dem Hund erfahren die Kinder wichtige Umgangsregeln mit Hunden. Sie erlernen, dass die Kommunikation mit Tieren anderen Regeln unterliegt als die menschliche Kommunikation. Sie können in Anwesenheit eines ruhigen, entspannten Hundes Erfahrungen sammeln, die ihnen auch im weiteren Verlauf ihres Lebens dabei helfen, auch mit anderen Hunden einen sicheren Umgang zu pflegen.
Gerade bei Hunderassen wie dem Labrador Retriever ist es wichtig, dass Lebensmittel nicht offen herumliegen und dass Müll rasch vom Boden entfernt wird, damit er nicht gefressen wird. Die Erziehung zu Sauberkeit und Ordnung fällt leichter, wenn die Kinder einen Sinn darin erkennen.